„zeozweifrei“, also landkreisweit unterm Strich ohne CO2-Emissionen auskommen – das soll möglich sein bis ins Jahr 2050?
Richtig: Das ist keine Utopie, sondern nachweislich realistisch machbar. Das Ziel soll erreicht werden durch zwei Schritte: Energie einsparen und auf Erneuerbare Energien umsteigen. Und der größte Clou dabei: Die lokale Wirtschaftsstruktur wird damit gleich mit gestärkt.
Der Kreistag des Landkreises Karlsruhe hat im Januar 2014 einstimmig das integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept unter dem Titel „zeozweifrei“ verabschiedet. Darin verankert ist das Ziel, spätestens bis 2050 den Energiebedarf des gesamten Landkreises vollständig ohne CO2-Emissionen zu decken. Das Konzept ruht auf zwei Säulen: Energieeinsparung und Umstieg auf Erneuerbare Energien.
Nach heutigem Stand lässt sich der Energiebedarf im Kreis allein durch Steigerung der Energieeffizienz um ca. 40% reduzieren – das entspricht mit ungefähr 5 Terawattstunden pro Jahr (TWh/a) der Hälfte der Energieerzeugung eines Kernkraftwerks wie Philippsburg. Im Vergleich zum Bau eines Kernkraftwerks sind die geeigneten Maßnahmen hierbei harmlos: Geeignete Dämmungen, Erneuerung von Heizungsanlagen, Austausch von Stromfressern in Industrie und Privathaushalten oder eben Fernwärmenetze sind vergleichsweise überschaubare Investitionen, die in der Summe viel bewirken.
Für den Umstieg auf Erneuerbare Energien ist das Nahwärmenetz in Malsch ein gutes Beispiel: Mehr als 90% der benötigten Energie werden aus nachwachsenden Brennstoffen oder gleich aus dem Bühnsee erzeugt. Insgesamt hat der Landkreis das Potenzial, 8,5 TWh/a aus Erneuerbaren Energien zu erzeugen – dabei werden nach heutigen Berechnungen nur 7,3 TWh/a benötigt.
Vor dem Hintergrund ist „zeozweifrei bis 2050“ nicht nur beschlossenes Ziel, sondern durchaus realistisch erreichbar.
Weitere Informationen zur Marke „zeozweifrei“ und weiteren zeozweifrei-Projekten finden Sie auf der zentralen zeozweifrei-Website der Umwelt- und EnergieAgentur Kreis Karlsruhe unter zeozweifrei.de